Hintergründe zur frühen Orientfotografie

Im Jahre 1910 gab es noch keine Pocketkameras, wie wir sie kennen.

Die ersten funktionsfähigen Kleingeräte waren zwar schon zwei Jahrzehnte früher konstruiert worden, doch die Fotos entwickeln zu lassen war ein langwieriges und teures Abenteuer.

Ein Reisender hatte damals also kaum eine Möglichkeit selbst ein paar Schnappschüsse zu machen, wie das heute üblich ist. Das Medium Fotografie war jedoch schon Mitte des vorigen Jahrhunderts erfunden worden und erfreute sich seit dieser Zeit wachsender Beliebtheit.

Hierfür sorgten in den Reiseländern ortsansässige Fotografen, die lange vorher mit Eselsladungen an überdimensionierten Kameras, Pulverblitzen und mobilen Dunkelkammern an den Ort des Geschehens gezogen waren.

Diese fertigten Negative an, von denen auf Jahrzehnte hinaus Reproduktionen gemacht werden konnten. In den eigens dafür eröffneten Fotostudios konnte man sich großformatige Albuminabzüge davon machen lassen.

So kommt es, daß Reisende aus dem Jahre 1910 Bilder mitbringen konnten, die bereits bis zu einem halben Jahrhundert früher aufgenommen worden waren.